Ihnen ist ein Hund oder eine Katze zugelaufen und Sie befürchten, dass er oder sie vermisst wird? Sicher läuft Ihnen nicht täglich ein fremdes Haustier zu. Sie werden wahrscheinlich erst einmal überfordert sein. Folgen Sie unseren übersichtlichen Schritten, um konzentriert zu bleiben, wenn Sie einen herrenlosen Hund oder eine heimatlose Katze gefunden haben.
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Warum entlaufen so viele Tiere? Das kann viele Gründe haben. Natürlich ist es möglich, dass das Umfeld, in dem das Tier lebt, nicht geeignet ist oder es sogar misshandelt wird. In den meisten Fällen aber hat es sich bei seinem Freigang erschreckt, ist in Panik geraten und geflüchtet. Oder es hat sich bei seiner Beutejagd etwas unterschätzt und sich verirrt.
Wenn Sie einen Vierbeiner gefunden haben und der/die Halter:in nirgends zu sehen ist, folgen Sie unserer Anleitung. Damit haben Sie alle nötigen Maßnahmen auf einen Blick und können organisiert und ruhig an die Aufgabe herangehen.
Mit der zugelaufenen Katze oder dem Hund vertraut machen
Wen anrufen, wenn Sie ein Tier gefunden haben?
Selbst bei der Suche aktiv werden
Was tun bei verletztem oder totem Tier und wer zahlt?
Wie verhalten, wenn Ihnen eine Katze zugelaufen ist?
Was passiert danach mit dem vermissten Hund oder der Katze?
Sie machen einen Spaziergang im Park und plötzlich läuft Ihnen ein Hund zu. Oder Sie sonnen sich gerade in Ihrem Garten und eine fremde Katze streift vorbei. Erst mal kein Grund zur Sorge! Einige Zeit vergeht und noch immer ist weit und breit keine Person zu sehen, die dazu gehört. Sie fangen an, sich Sorgen zu machen. Wie gehen Sie jetzt am besten vor?
Erst einmal ist Abwarten angesagt: Verharren Sie in der Nähe und beobachten Sie aus der Ferne, ob sich ein:e Besitzer:in nähert oder offensichtlich nach dem Hund oder der Katze gesucht wird. Fragen Sie gegebenenfalls nach, ob das Tier einer Person in der Nähe gehört. Werfen Sie auch einen genauen Blick auf das Tier und überprüfen Sie, ob es gesund wirkt. Wirkt es nervös oder ängstlich?
Haben Sie selbst ein Tier verloren? In unserem Ratgeber finden Sie heraus, wie Sie vorgehen müssen und wie der GPS-Tracker für Hunde von Weenect zum Beispiel dabei helfen kann.
Halten Sie davon ab, instinktiv zu handeln und sofort auf das Tier zuzugehen. Näherungsversuche müssen mit Bedacht geschehen. Wenn es wirklich entlaufen ist, können Sie nicht abschätzen, wie es auf Sie als Mensch reagiert. Besonders Hunde, die ausgebüxt sind, sind enormen Belastungen ausgesetzt und können leicht aggressiv werden.
Nähern Sie sich also in keinem Fall extrem aggressiven oder tollwütigen Hunden. Machen Sie lieber ein Foto aus sicherer Entfernung, um dieses später bei der Suchmeldung zu verwenden.
Trotzdem können Sie sich an ein mehr oder weniger ruhiges Tier vorsichtig herantasten. Halten Sie dabei genügend Sicherheitsabstand und nähern Sie sich langsam von der Seite, nicht frontal! Sprechen Sie mit ruhiger Stimme und versuchen Sie stets entspannt zu bleiben, da Ihr Gegenüber Ihre Aufregung spüren kann.
Bevor Sie das gefundene Tier streicheln, probieren Sie erst sein Vertrauen zu gewinnen und lassen Sie das Tier zu Ihnen kommen. Unmittelbarer Körperkontakt kann dazu führen, dass es zubeißt. Katzen kratzen besonders gerne. Sobald Sie sich beide vertraut gemacht haben, ist es an der Zeit, es an einer sicheren Stelle zu bergen. Wenn Sie eine Leine bei sich haben, bringen Sie diese an. Andernfalls können Sie es mit Futter an Ort und Stelle fixieren.
Holen Sie sich auf jeden Fall Hilfe, wenn Sie alleine sind! Eine Person kann dann bei dem Tier bleiben, während die Andere Futter und Wasser organisiert. Damit kann einem Wasser- und Nährstoffmangel entgegengewirkt werden, falls es bereits Tage ohne Essen auskommen musste.
Wenn sich der Hund oder die Katze beruhigt hat, versuchen Sie vorsichtig zu prüfen, ob Sie ein Halsband entdecken und die Nummer des/der Halter:in darauf zu sehen ist. Nehmen Sie das Halsband auf keinen Fall ab! Falls das Tier plötzlich entläuft, wird es noch schwieriger, es zu identifizieren. Kontrollieren Sie auch die Ohren auf Tätowierungen oder einen implantierten Chip oberhalb der linken Schulter.
Sie haben das Tier erfolgreich gesichert und es vertraut Ihnen. Was ist jetzt zu tun? Wen müssen Sie jetzt anrufen? Nutzen Sie unsere Checkliste mit allen nötigen Informationen, um gut vorbereitet zu sein.
Rufen Sie zuallererst die Tasso-Notrufzentrale unter +49 (0) 619 0937300 an, wenn Sie eine Katze oder einen Hund gefunden haben. Tasso wird dann eine Vermisstenmeldung aufgeben. Die Telefonnummer ist 24h an jedem Tag der Woche erreichbar, auch an Sonn- und Feiertagen. Alternativ können Sie auch bei FINDEFIX unter +49 (0) 228 6049635 eine Fundmeldung aufgeben. Die Haustierregister werden darauffolgend versuchen, die Besitzer:innen ausfindig zu machen.
Sie müssen den Fund melden. Das ist unerlässlich! Kontaktieren Sie deshalb tagsüber das Ordnungsamt Ihrer Stadt und nachts stattdessen die Polizei. Als Finder sind Sie rechtlich nach § 965 BGB verpflichtet, eine ordnungsgemäße Anzeige zu erstatten. Andernfalls machen Sie sich der Fundunterschlagung strafbar. Die zuständige Behörde wird das Tier dann einsammeln und in ein örtliches Tierheim bringen.
Wenn Sie das Tier direkt selbst ins Tierheim bringen, werden diese meist die Fundanzeige für Sie übernehmen. Lassen Sie sich unbedingt immer eine schriftliche Bestätigung ausstellen und notieren Sie den Namen Ihres Gesprächspartners sowie Datum und Uhrzeit des Telefonats!
Wenn Ihnen ein Hund oder eine Katze zugelaufen ist, halten Sie folgende Informationen beim Telefonat mit der verantwortlichen Behörde bereit:
Das Tier ist ordentlich gemeldet und wird umsorgt. Ist Ihre Pflicht hier erfüllt? Das muss sie nicht sein! Sie können den zuständigen Stellen bei der Suche behilflich sein, indem Sie selbst tätig werden.
Wenn der Hund oder die Katze vermisst wird, erstellen Sie ein Suchplakat und hängen Sie Exemplare am und um den Fundort herum auf sowie entlang gängigen Spazierrouten und beliebten Parks in der Nähe. Nutzen Sie unsere Vorlage, um ein wirksames Poster zu erstellen. Veröffentlichen Sie die Anzeige auch auf sozialen Medien wie Facebook. Weitere sinnvolle Orte, an denen Sie Ihre Anzeige veröffentlichen können, finden Sie in unserem Artikel über die besten Seiten, um ein entlaufenes Haustier zu finden.
Halten Sie draußen Ausschau nach Vermisstenanzeigen, die an Bäumen, Bänken etc. hängen und fragen Sie Nachbarn in der Umgebung des Fundortes, ob ihnen das Tier bekannt vorkommt. Schauen Sie auch regelmäßig nach neuen Meldungen bei Tasso e. V. und anderen Foren. Zusätzlich können Sie die Polizei oder das Ordnungsamt in angemessenen Abständen anrufen, um zu fragen, ob neue Vermisstenmeldungen eingetroffen sind.
Die 7 wichtigsten Schritte, um ein vermisstes Tier wiederzufinden
Eine ordnungsmäßige Fundmeldung beim Ordnungsamt oder bei der Polizei ist sowieso unabdingbar, da Haustiere dem Fundrecht unterliegen und Sie sich andernfalls strafbar machen. Im Fall, dass Sie eine verletzte Katze oder einen Hund gefunden haben, ist das noch wichtiger.
Wenn keine korrekte Fundanzeige vorliegt, werden Sie wahrscheinlich die Tierarztrechnung begleichen müssen. Grundsätzlich sind die Behörden für die Übernahme verantwortlich, sträuben sich aber davor, wenn keine Anzeige im Vorhinein vorliegt.
Schrecken Sie nicht vor Hilfe zurück, damit Sie sich kümmern und Erste Hilfe leisten können, während eine andere Person die Fundanzeige aufgibt. Bringen Sie das verletzte Tier danach sofort zu einem Tierarzt in der Nähe, damit es so schnell wie möglich versorgt werden kann.
Ein totes Tier muss immer noch gemeldet werden! Schließlich gehört es möglicherweise einer Familie, die sich gerade große Sorgen macht. Geben Sie auch hier dem nächstgelegenen Tierheim oder der Polizei Bescheid. Melden Sie sich auch bei einem der bekannten Haustierregister Tasso e. V. oder FINDEFIX.
Wenn Sie sich dazu überwinden können und das Fundtier selbstständig zum Tierarzt oder Tierheim bringen, ziehen Sie unbedingt Handschuhe an, bevor Sie es anfassen. Tote Tiere können leicht Krankheiten übertragen.
Leider gibt es keine einheitliche Vorgehensweise bei der Entsorgung. Jede Gemeinde regelt das unterschiedlich. Fragen Sie bei Ihrer örtlichen Gemeinde nach, wer sich in diesem Fall um die Entsorgung kümmert.
Viele Katzen gehen täglich auf Streifzug durch ihr Revier. Es ist also üblich, dass Sie im Freien oft umherlaufende Katzen sehen. Das bedeutet nicht, dass Sie jedes Mal direkt eine Vermisstenmeldung aufgeben sollten. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Freigänger. Auch ist ein nicht vorhandenes Halsband kein Indiz. Viele Besitzer:innen verzichten aus Sicherheitsgründen oft darauf.
Haben Sie selbst Ihre Katze verloren, können Sie mit dem GPS-Tracker für Katzen von Weenect vorsorgen und sie unverzüglich wiederfinden.
Falls Sie doch daran zweifeln, versuchen Sie zuerst rauszufinden, ob es sich um einen Streuner handelt oder die Katze ausgesetzt oder entlaufen ist. Kommt Ihnen ein und dieselbe Katze in der Nähe Ihres Hauses entgegen, gehört diese mit Sicherheit einem Ihrer Nachbarn. Haben Sie eine Katze in einem Gebiet, in dem es hauptsächlich nur Wohnungen gibt oder in einem Treppenhaus gefunden? Wahrscheinlich wird die Katze vermisst.
Im Regelfall wird das Fundtier dem nächsten Tierheim überbracht, nachdem es bei den öffentlichen Stellen gemeldet wurde. Das bedeutet aber oft mehr Stress als Geborgenheit. Das traumatisierte Tier wird von der dortigen Situation überwältigt sein, da sehr viele entlaufene Vierbeiner dort hausen. Dadurch ist es den Helfern meist nicht möglich, jedem die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Reizüberflutung sollte im besten Fall vermieden werden.
Über eine offizielle Einwilligung der öffentlichen Stellen können Sie die gefundene Katze oder den Hund auch bei sich zu Hause unterbringen, bis sich der/die Besitzer:in meldet. Machen Sie sich ausführliche Gedanken darüber und ziehen Sie es nur in Betracht, wenn Sie bereit dazu sind und die nötigen Mittel besitzen. Das Tier braucht viel Aufmerksamkeit und Zeit und muss richtig gepflegt werden. Informieren Sie sich deshalb genau über die Pflege, damit Sie gut vorbereitet sind.
Der/die eigentliche Besitzer:in hat 6 Monate nach der Fundanzeige Zeit, sich bei Ihnen zu melden. Geschieht das nicht, so gehört der Vierbeiner offiziell Ihnen. Wiegen Sie sich nach mehreren Monaten jedoch nicht in Sicherheit. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr werden Sie ihn ins Herz schließen und desto schwieriger wird der Abschied, wenn der/die Besitzer:in sich doch meldet.
Es klingelt. Sie öffnen die Tür und der potenzielle Eigentümer steht auf der Türschwelle. Handeln Sie hier mit Bedacht, denn zu häufig geben sich Personen als falsche Besitzer:innen aus. Diese wollen dem Tier oft nichts Gutes und möchten es weiterverkaufen oder für Laborversuche ausnutzen.
Lassen Sie sich deswegen immer einen Ausweis der Person zeigen. Fragen Sie nach einem Kaufbeleg oder einem Heimtierausweis. Bitten Sie darum Ihnen Bilder vom und zusammen mit dem Hund oder der Katze zu zeigen. Außerdem können Sie nach besonderen Merkmalen fragen, die nicht auf der Vermisstenanzeige zu sehen sind, wie ein charakteristischer Fleck auf dem Fell zum Beispiel. So stellen Sie sicher, dass es sich bei der Person wirklich um den rechtmäßige:n Besitzer:in handelt.
Handeln Sie also nicht unüberlegt, wenn Ihnen ein vermisster Hund oder eine entlaufene Katze zugelaufen ist. Nähern Sie sich vorsichtig und gewinnen Sie das Vertrauen des gefundenen Tieres. Das Wichtigste ist, eine ordnungsgemäße Fundmeldung aufzugeben. Untersuchen Sie das Tier auf Verletzungen und eventuell vorhandene Nummern, die es leichter machen werden, den/die Besitzer:in so schnell wie möglich ausfindig zu machen.
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