Wohnungshunde - Welche Hunderassen für die Wohnung?

Mein rechter, rechter Platz ist frei, da wünsch‘ ich mir ‘nen Hund herbei. Traurig blicken Sie bei Ihrem Spaziergang Hundebesitzer:innen entgegen. Sie wünschen sich sehnlichst selbst einen Vierbeiner an Ihrer Seite. Doch Sie haben weder Haus noch Garten, sondern eine Wohnung und da kann man doch keinen Hund halten, oder? Sogenannte Wohnungshunde lassen sich sehr wohl in Wohnungen halten. Welche Rassen infrage kommen und was Sie vor Ihrer Traumverwirklichung beachten müssen, lernen Sie hier.

hunde fuer die wohnung

Lesezeit : 8 min

Die meisten Hunde können auf dem Land gefunden werden. Dort leben sie in großen Häusern, meist mit Garten, anders als Stadthunde. Die Minderheit der süßen Fellnasen lebt in Wohnungen und das kann auch einwandfrei funktionieren, wenn auf bestimmte Dinge acht gegeben wird.

Nicht jeder Hund eignet sich als Wohnungshund, das hat aber nicht unbedingt mit der Größe des Hundes zu tun. Der Glaube, dass nur kleine Hunde in der Wohnung gehalten werden können, hält sich aufrecht. Dabei stimmt das schlichtweg nicht. Auch große Hunde können in Wohnungen leben. Welche Rassen dafür infrage kommen und welche nicht, welche Eigenschaften ein Wohnungshund aufweisen sollte und was Sie bei der Haltung in Mietwohnungen beachten müssen, lernen Sie in diesem umfassenden Beitrag.

THEMEN

Welche Eigenschaften sollten Wohnungshunde haben?

Cavalier King Charles Spaniel schläft in Wohnung

Hunde mit wenig Auslauf für die Wohnung

Das Vorurteil hält sich vehement: Großer Hund = großes Haus. Kleiner Hund = kleine Wohnung. Dabei hängt die Größe des Hundes nicht mit der der Umgebung zusammen. Entscheidend ist das Aktivitätslevel des Hundes. Viele kleine Hunde schwappen beinahe über vor zu viel Energie und benötigen demnach sehr viel Fläche zum Herumtollen.

Dagegen gibt es einige mittel- bis große Hunde wie die Deutsche Dogge, die sehr ruhig sind und lieber entspannen, als wild durch die Gegend zu rennen. Gemütliche Hunde und Tiere ohne ausgeprägten Wachinstinkt sind für die Wohnungshaltung geeignet, da sie nicht übermäßig viel Auslauf in und um die Wohnung brauchen. Trotzdem sei hier erwähnt, dass jeder Hund – egal ob groß oder klein, ob viel oder wenig Energie – mehrmals täglich draußen Gassi geführt werden muss.

Ruhige Hunderassen für die Wohnung

Sind Sie in einer Wohnung zu Hause, leben Sie mit Sicherheit in einem Haus mit mehreren Parteien. Im Gegensatz zum Leben in einem großen Haus mit Garten müssen Sie hier mehr Rücksicht auf Ihre Nachbar:innen nehmen. Nicht jeder findet die Fellnasen süß oder möchte fremde Hunde im Haus dulden. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihr zukünftiger Hund ein ausgeglichenes Temperament besitzt und nicht nur mit anderen Tieren, sondern vor allem mit fremden Menschen klarkommt. Der Hund sollte sich freundlich und höflich gegenüber anderen Personen verhalten.

Selbstverständlich spielt die Erziehung eine große Rolle, wenn es darum geht, unbekannte Personen anzuspringen, anzubellen oder anzuknurren. Dennoch sind einige Rassen eher bekannt für ihr freundliches und ruhiges Temperament, welches das Zusammenleben in einer Hausgemeinschaft um einiges angenehmer machen wird. Vermeiden Sie unnötige Streitereien mit genervten Nachbar:innen, indem Sie sich für eine Rasse entscheiden, die bekannt dafür ist, weniger zu bellen. Welche Hunderassen hierunter fallen, lesen Sie weiter unten.

Hunde, die nicht haaren

Ein weiteres Kriterium für die Hundehaltung in der Wohnung ist die Pflege. Wohnungshunde sollten wenig Fell verlieren. Einerseits ist ein pflegeleichter Hund für Berufstätige und viel beschäftigte Singles von Vorteil. Denn im stressigen Alltag ist für die Fellpflege kaum Zeit. Andererseits bedeutet viel Haarverlust auch mehr unangenehme Gerüche. Das kann störend für Sie als Besitzer:in sein, aber auch für Nachbar:innen in unmittelbarer Nähe.

Nicht geeignete Hunde für die Wohnung

Nicht geeignete Wohnungshunde springen draußen umher

Wie bereits oben erwähnt, eignen sich Hunderassen mit einem hohen Energielevel eher weniger als Wohnungshunde. Hierzu gehören Hüte- und Wachhunde, einige Vorstehhunde wie der Irish Red Setter, Apportierhunde wie Labrador und Golden Retriever sowie Welpen. Diese Hunde brauchen aufgrund ihrer Nähe zum Wolf viel Auslauf. Eine artgerechte Haltung in einer für sie kleinen Wohnung ist hier nicht gewährleistet.

Zudem sollten Hunde, die viel bellen, aufgrund von möglicher Lärmbelästigung nicht in der Wohnung gehalten werden. Hierzu gehören Wachhunde wie der Deutsche Schäferhund, Terrier und Chihuahuas. Dem allgemeinen Glauben nach, würde sich der Chihuahua aufgrund seiner kleinen Größe als Wohnungshund eignen. Jedoch hat er ein sehr feuriges Temperament, bellt viel und ist zudem ein sehr angespanntes Tier, was für unangenehme Situationen in der Nachbarschaft sorgen kann.

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Die besten Wohnungshunde

Kleiner Wohnungshund Französische Bulldogge

Große Hunderassen für die Wohnung

Hier stellen wir Ihnen die drei Top-Stars der großen Wohnungshunde vor. Diese Liste ist keinesfalls erschöpfend, dennoch haben sich diese Rassen als sehr gute Hunde für die Wohnung erwiesen.

Den Anfang macht der Pudel; leider oft unterschätzt. Dabei ist er, ob groß oder klein, ein richtiger Allrounder. Pudel sind extrem intelligent, lernen gerne und lieben es, geistig gefördert zu werden. Sie brauchen zwar wie jeder Hund ihren Auslauf, aber bestehen selten auf mehr sportliche Betätigung als die Norm. Die Rasse ist sehr anpassungsfähig, bellt nicht viel und ist stets freundlich. Deshalb sind sie tolle Wohnungshunde.

Wenn Sie sich für einen Hund für die Wohnung entscheiden, denken Sie wahrscheinlich nicht als Erstes an den Leonberger. Mit seiner eindrucksvollen kräftigen Gestalt kann man ihn sich nicht wirklich in einer Unterkunft ohne Garten vorstellen, das geben wir zu. Sein Wesen dagegen macht ihn zum perfekten Wohnungshund. Denn er bellt wenig, er hat eine sehr gemütliche Art und ist ruhig. Er bleibt stets gelassen und kommt aus diesem Grund super mit Fremden und sogar Kindern klar. Ein toller Nachbar also und perfekt als Hund für die Familie!

Der Favorit unter den großen Wohnungshunden ist mit Sicherheit die Deutsche Dogge. Mit ihrer ruhigen Natur legt sie sich gerne mal hin, um zu entspannen und faulenzen. Sie kann zwar bis zu 80 kg schwer und 70 cm groß werden, braucht aber nicht immens viel Platz. Denn trotz ihrer wuchtigen Erscheinung besitzt sie einen ganz sanften Kern. Sie bellt nicht viel, döst dafür gerne und taugt somit auch für die Haltung in der Wohnung.

Mittelgroße Wohnungshunde

Die qualifiziertesten Wohnungshunde der mittleren Größe sind der Boston Terrier, der Cavalier King Charles Spaniel und der Basenji.

Ein Terrier? Als Wohnungshund? Wirklich? Kurze Antwort: Ja. Terrier neigen zwar zum Dauerkläffen, darüber brauchen Sie sich beim Boston Terrier jedoch keine Sorgen machen. Er wird sicher nicht genau so still wie die Deutsche Dogge bleiben, dennoch hält sich das Bellbedürfnis in Grenzen. Zudem ist er durch sein kurzes Fell sehr pflegeleicht und im Allgemeinen nicht sehr anspruchsvoll. Regelmäßige Gassigänge und die ein oder andere Spieleinheit reichen ihm schon aus, um sich auch in der Wohnung wohlzufühlen.

Der Cavalier King Charles Spaniel ist anders als sein Name vermuten lässt, sehr leicht zufriedenzustellen. Es handelt sich hier um eine ruhige Rasse, die liebend gerne kuschelt und sehr anhänglich ist. Sie bellt nicht viel und der Jagdinstinkt hält sich ebenfalls in Grenzen, folglich benötigt sie nicht viel zusätzlichen Auslauf.

Lästiges Bellen stellt sich beim Basenji nicht als Problem heraus, denn die Hunde aus dem Kongo können gar nicht richtig bellen. Aggressives Klopfen von genervten Nachbarn und Drohungen von Anzeigen wegen Lärmbelästigung brauchen Sie mit dem Basenji also nicht zu fürchten. Die Rasse ist zudem sehr pflegeleicht, zieht sich gerne zum Entspannen zurück und braucht mehr mentale als körperliche Beschäftigung. Mit kognitiv anspruchsvollen Spielen wird der Basenji auch als Wohnungshund glücklich.

Kleine Hunderassen für die Wohnung

Die Anzahl der kleinen Hunde für die Wohnung ist deutlich höher als die der großen und mittelgroßen. Denn obwohl der Charakter, nicht die Größe des Hundes entscheidend ist, nehmen kleinere Hunde nun mal weniger Raum in Anspruch. Hier eine Auswahl der besten kleinen Wohnungshunde, die auch mit ihrer Persönlichkeit überzeugen:

  • Bulldogge: Sie sind sehr freundlich, überschütten Sie gerne mit ihrer Liebe, sind sehr verspielt und geduldig. Die französische Bulldogge nimmt wenig Platz in Anspruch, hat eine gefügige Art und versteht sich sowohl mit Kindern als auch mit anderen Haustieren und Menschen gut.
  • Malteser: Die süßen Hunde mit ihrem schneeweißen Fell werden maximal 30 cm groß und sind somit sehr kompakt und optimal für die Wohnungshaltung. Malteser sind treue Seelen, die nicht von Ihrer Seite weichen und zudem sehr verspielt. Außerdem sind sie pflegeleicht, da sie kein Unterfell besitzen und dadurch wenig haaren. Somit sind sie auch perfekt als Hunderassen für Anfänger und Wohnung geeignet.
  • Bichon Frisé: Auch der Bichon Frisé ist ein sehr ruhiger Hund, da er wenig bellt und sich auch mal zurückhält. Dafür schmust und spielt er gerne mit Ihnen. Mehrmals tägliche Spaziergänge in Kombination mit regelmäßigen Spielstunden stellen ihn auch in der Wohnung zufrieden.
  • Havaneser: Diese Hunderasse ist sehr leicht zu erziehen, da sie eine hohe Intelligenz besitzt. Havaneser charakterisieren sich durch ihre ruhige und sehr anhängliche Art. Dadurch sollten sie eher selten alleine gelassen werden. Sie brauchen ständig Gesellschaft um sich und eignen sich zwar als Wohnungshunde, aber eher nicht für viel beschäftigte Singles oder als Hunderassen für Berufstätige.
  • Andere Hunde für die Wohnung: Shih Tzu, Pekinese, Papillon, Mops

Ältere Hunde in der Wohnung

Wie bereits erwähnt, ist ein Welpe aufgrund seines hohen Energielevels nicht die beste Wahl für die Wohnung. Dagegen taugen ältere Hunde sehr wohl als Wohnungshunde. Sie sind meist gemächlicher, langsamer und behutsamer. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters sind sie von zu viel Bewegung meist überfordert und brauchen demnach weniger Auslauf und Platz. Deshalb sollte ein Aufzug im Haus vorhanden sein oder die Wohnung im Erdgeschoss liegen.

Ältere Hunde glänzen mit Souveränität und können längere Zeit alleine gelassen werden. Sorgen Sie sich um Ihren Hund, wenn er alleine zuhause ist, kann Ihnen der GPS-Tracker für Hunde von Weenect die Sorgen nehmen. Trotzdem eignet sich nicht einfach jeder alte Hund als Wohnungshund. Vermeiden Sie Rassen wie den Deutschen Schäferhund, Irish Setter, Border Collie, Labrador oder Golden Retriever. Diese sind von Natur aus sehr energiegeladen und brauchen sehr viel Bewegung.

Hund in Mietwohnung

Mietwohnungen im Wohnblock

Die meisten Personen in Deutschland mieten eine Wohnung und müssen sich somit an bestimmte rechtliche Verpflichtungen halten, ob durch die Vermieter:innen oder das allgemeine Mietrecht. Sie sind nicht Eigentümer:in der Wohnung, demnach müssen Sie sich an die Regeln anderer halten. In den meisten Fällen reicht ein Blick in den Mietvertrag, um zu erfahren, welche Tiere geduldet werden. Zwar ist ein Haustierverbot seit 2013 nicht mehr gültig. Hunde gelten aber nicht als Kleintiere und bedürfen einer speziellen Erlaubnis bzw. gemeinschaftlicher Vereinbarung mit dem/der Vermieter:in.

Wenn etwas unklar ist, sollten Sie in jedem Fall Ihre jetzigen oder zukünftigen Vermieter:innen fragen, ob Sie einen Hund in der Wohnung halten dürfen. Es ist unbedingt notwendig, sich vorab zu informieren. Später gezwungen zu werden, den Hund abzugeben, ist weder für das Tier noch für Sie schön. Außerdem sollten Sie sich es nicht gleich mit dem/r Vermieter:in verscherzen, indem Sie das Tier heimlich zu Hause halten. Jede Partei will nur das Beste für die Hausgemeinschaft. Dazu gehört es auch Rücksicht auf andere zu nehmen!

Wohnungshund – Was bei der Einrichtung beachten?

Hund sitzt in seinem Bett in einer Wohnung

Weil in einer Wohnung nun mal meistens weniger Platz als im Haus ist, sollten Sie einiges bei der Wohnungseinrichtung beachten, um Ihrem Hund das bestmögliche Leben zu bieten.

Egal welche Wohnsituation, jeder Hund muss beschäftigt werden und Platz haben, um sich auch mal austoben zu können. Dafür sollten Sie alles Unnötige vom Boden wegräumen, was den Hund behindern oder gar verletzen kann. Besonders bei Welpen sollten Sie darauf achten, dass alles welpensicher gemacht ist. Achten Sie generell darauf, dass die Räume nicht allzu vollgestellt und trotzdem groß genug sind.

Neben den Dingen auf dem Boden ist auch der Boden selbst von Wichtigkeit. Auf Holz und Fließen rutscht der Vierbeiner und Teppichboden wird schnell dreckig. Läufer und Schmutzfangmatten sind da die bessere Wahl. Sie sind günstig, waschbar und können überall verlegt werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Hund einen ungestörten und gemütlichen Rückzugsort und einen Ort, an dem er rausgucken kann, geboten bekommt.

Entscheiden Sie sich für einen älteren Hund, sollten Sie sich bestenfalls für eine Wohnung im Erdgeschoss oder mit Aufzug entscheiden. Genauso wie beim Menschen treten mit steigendem Alter häufiger Gelenkprobleme auf. Auch große Hunde haben dieses Problem. Das macht das Treppensteigen schwieriger, was gesundheitliche Probleme zusätzlich verschlechtern kann. Alternativ können Sie den Hund selbstverständlich auch die Treppe rauf und runter tragen. Dafür sollte er nicht der Allerschwerste sein.

Conclusion

Wie Sie jetzt gelernt haben, ist bei einem Hund für die Wohnung weder seine Größe noch die der Wohnung entscheidend. Wichtig ist das Energielevel des Hundes und die Bewegung, die er braucht. Einige Rassen eignen sich aufgrund ihres ruhigen, freundlichen und geduldigen Charakters besser als Wohnungshunde als andere. Trotzdem müssen allen Hunden genügend Auslauf und Aufmerksamkeit geboten werden. Der Hund muss zu Ihren Lebensgewohnheiten passen und andersrum genauso. Nur so werden die Hunde auch in der Wohnung glücklich.

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