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Berlin, 17. Juni 2024: Nicht nur Kreativagenturen sind auf den Hund gekommen. Mittlerweile erkennen immer mehr Unternehmen, welch positiven Effekt ein Hund im Büro auf die Mitarbeitende haben kann und erlauben das Mitbringen eines Hundes. Das ergab auch eine aktuelle Studie von Weenect, dem französischen Marktführer für GPS-Tracker für Hunde und Katzen. 62,5 % der 902 befragten Kund:innen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien und der Schweiz nehmen aktuell ihren Hund mit zur Arbeit, davon mehr als die Hälfte der Angestellten (52,98 %) und fast jede:r Selbstständige:r mit 90,11 %.
Eine beeindruckende Zahl, die auch auf die veränderte Arbeitssituation seit der Pandemie zurückgeführt werden kann. Laut Verband des deutschen Hundewesen (VDH) stieg die Zahl der Hundekäufe während des Lockdowns um mindestens 20 % an, da es im Homeoffice leichter war, sich um den Vierbeiner zu kümmern. Doch seit Ende der Pandemie rufen immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeitende wieder zurück ins Büro – und damit auch die neuen vierbeinigen Begleiter:innen. Denn wo sollen sie bleiben, wenn Herrchen und Frauchen den ganzen Tag im Büro sind? Und im Kampf um Talente gehen Unternehmen heute mehr auf Sonderwünsche ein als früher. Deshalb bringen heute 52,7 % derer, die ihren Hund mit ins Büro nehmen, sogar täglich in Begleitung ihres Vierbeiners. Rund ein Fünftel bringen ihren Hund zwei bis drei Mal mit ins Büro.
Interessant dabei: der Großteil der Office-Hunde (48,35 %) verbringt einen üblichen Arbeitstag mit sieben bis acht Stunden im Büro. Hört sich erst mal lang an. „Doch wenn der Hund einen ruhigen Platz zum Schlafen hat, sich im Büro wohlfühlt und auch regelmäßige Pausen an der frischen Luft erhält, von denen ja Herrchen und Frauchen ebenso profitieren, dann kann es für den Hund deutlich stressfreier sein, als wenn er alleine zuhause warten muss“, erklärt die Tierärztin und Weenect-Expertin Sylvia Masson. „Doch ein Hund sollte langsam daran gewöhnt werden. Erst mal mit einem halben Tag beginnen, so dass der Hund die Umgebung, Menschen und Abläufe kennenlernt und dann peu à peu verlängern“, rät sie. „Häufiges Lecken, ständiges Gähnen, Unruhe und im schlimmsten Fall auch Kläffen und Knurren sind allerdings Warnzeichen. Dann ist der Hund überfordert und spätestens dann sollte der Aufenthalt abgebrochen werden.“
Doch ist jeder Hund geeignet, um einen Tag im Büro zu verweilen? „Es gibt keine generelle Rassenempfehlung für den Office Dog per se. Wichtiger ist es, dass der Hund einen ausgeglichenen Charakter hat und Menschen gegenüber freundlich ist“, erklärt Sylvia Masson. Manche Unternehmen setzen dies bereits als Bedingung voraus, wenn auch nur 13,65 % der Befragten bestätigten, dass das Mitbringen eines Hundes im Büro geregelt sei. Diese Regeln allerdings umfassen z.B. Impf-, Entwurmungs- und Leinenpflicht, eine Platzierung des Hundes hinter dem Schreibtisch. Teilweise sind Hund nur auf bestimmten Etagen oder in Einzelbüros erlaubt. „Letzlich geht es darum, dass das Arbeiten weiterhin produktiv und harmonisch für alle Kolleg:innen sein sollte. Da ist Rücksichtnahme auf Menschen, die allergisch auf Tierhaare sind oder Angst vor Tieren haben, eine Grundbedingung.“
Doch genauso sollte auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet werden. „Oft passiert es, dass Mitarbeitende ungefragt zum Hund gehen, ihn streicheln oder zum Spielen animieren wollen, was kontraproduktiv sein kann, wenn der Hund gerade zur Ruhe gekommen ist. Der Schlafplatz des Hundes sollte tabu sein, damit das Tier einen Schutzraum hat, in dem es sich entspannen kann. Und nur ein entspannter Hund kann auch eine entspannte Atmosphäre im Büro erzeugen“, erklärt Sylvia Masson.
Dass die Atmosphäre im Büro durch das Mitbringen eines Hundes sich verändert, das sieht auch der Großteil (77,2 %) der Weenect-Befragten. 83,4 % empfinden die Atmosphäre als deutlich positiver. Die Hälfte (50,7 %) nehmen Kolleg:innen als offener und entspannter wahr und sogar der/die Hundebesitzer:in fühlt sich entspannter (48,1 %). Lediglich 0,95 % empfinden Kolleg:innen als genervter als sonst.
Und was ist, wenn mehrere Hunde gleichzeitig im Büro sind? Potenzieren sich dann Spaß und Entspannung?
Bei Weenect, dem GPS-Trackerunternehmen für Hunde und Katzen, ist Hundebesuch eine Selbstverständlichkeit. Doch ganz ohne Regeln geht es nicht, gerade, wenn zwei Hunde sich nicht ganz grün sind. Das mussten Co-Gründerin und Head of Sales Bénédicte de Villemeur-Vieille und Eleonora Face, Event Coordinator, erkennen. Ihre beiden Rüden Sid, ein 9-jähriger Mischling, und der 6 Jahre alte Shiba Inu namens Yako sind beides sehr ruhige Bürogesellen, solange sie alleine vor Ort sind.
„Sid schläft gerne zu Füßen unterm Schreibtisch, während Shiba sich auch mal frech selbst vor den Rechner setzt. Leider können sich beide nicht ausstehen, was zwischenzeitlich zu aggressiven Vorfällen im Büro führte“, erzählt Bénédicte de Villemeur Vieille. „Seither haben wir das System eingeführt, dass wir uns abstimmen und die Hunde an unterschiedlichen Tagen einzeln ins Büro bringen.“
Wenn sie aber dann doch beide gleichzeitig vor Ort sind, müssen sie in separierten Räumen gehalten werden. Damit haben sie deutlich weniger Stress, sind aber dennoch mit ihren Besitzerinnen dabei und das Team kann in Ruhe arbeiten.
„Wer kann, der lässt die Hunde sich zunächst im Freien kennenlernen“, rät Sylvia Masson. Wenn sich Hunde vorher auf neutralem Boden ungezwungen kennenlernen und das Verhältnis bei einem gemeinsamen Spaziergang stabilisiert wird, dann sollten sich die Hunde im Büro auch akzeptieren – für eine harmonische Arbeitsatmosphäre für Zwei- und Vierbeiner.
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